Kleinste Terrier Hunde: Norfolk Terrier
Der Norfolk Terrier mit seinem unauffälligen Aussehen und seiner struppigen Haarpracht ist sicherlich kein Modehund. Trotzdem oder gerade deshalb hat diese kleine Hunderasse viele Vorzüge.
Herkunft
Der Norfolk Terrier wurde ursprünglich im Getreideanbaugebiet Norfolk in Großbritannien von Bauern als Ratten- und Mäusefänger gezüchtet. Die kleinen Hunden waren klein und wendig genug, um die Ernte vor Schädlingen zu beschützen und Füchse aus ihrem Bau zu jagen. Es gab sogar Hundebesitzer, die mit ihren Terriern von Hof zu Hof zogen und gegen ein Entgelt die Rattenplage bekämpften. Schädlingsbekämpfung mit Hunden sozusagen.
So wurden dann die ersten Norfolk Terrier hauptsächlich zur Schädlingsbekämpfung in Pferdeställen und auf Höfen gezüchtet und verkauft.
Ab etwa 1880 begann die reguläre Zucht durch verschiedene Reitstallbesitzer, welche die Qualitäten der kleinen Terrier schätzen gelernt hatten. Es wird vermutet, dass kleine Irish Terrier, Yorkshire Terrier, sowie weitere englische Terrierrassen eingekreuzt worden sind. (Wikipedia)
Nebenbei war der Norfolk Terrier schon immer als Begleithund beliebt. Studenten in Cambridge hielten sich die kleinen Hunde, mit denen sie zum Zeitvertreib Jagd auf Kleintiere machten und Wettkämpfe im Rattenbeißen durchführten.
Die Urahnen des heutigen Norfolk Terriers wurden unter verschiedenen Namen, wie Trumpington Terrier gezüchtet. Denn in der Trumpington Street in Cambridge verkaufte der Hundehändler “Doggy Lawrence” viele der Hunde.
Als 1932 die Rasse durch den britischen Kennel Club anerkannt wurde, gab es die kleinen Hunde in allen Größen und Formen und sowohl mit Steh- als auch Kippohren.
Sowohl die Steh- als auch Kippohrigen hatten ihre Anhänger aber man konnte sich lange nicht darauf einigen, die Rassen in der Zucht zu trennen. Erst 1964 wurde der Norfolk Terrier mit Standard Kippohr als eigenständige Rasse anerkannt. Die Stehohrigen wurde fortan als Norwich Terrier weiter gezüchtet.
Aussehen
Der Norfolk Terrier zählt zu den kleinsten Terriern und erreicht eine Schulterhöhe von 25-26 cm. Sein Körperbau ist kompakt und kräftig.
Das Fell tritt in allen Farben auf: rot, weizenfarben, schwarz mit lohfarben oder grizzle. Besonders häufig tritt das tiefrote harte Haarkleid auf.
Wesen
Der Norfolk Terrier ist ein temperamentvoller kleiner Hund ohne dabei nervös zu sein. Er hat ein liebenswürdiges Wesen. Neben dem Norwich Terrier ist der Norfolk Terrier die einzige Terrierrasse, bei der im Rassestandard ein liebenswürdiges Wesen gefordert wird.
Der kleine Hund ist sehr aufmerksam und wie viele Terrier aufgrund seines Arbeitshintergrundes furchtlos.
Der Norfolk Terrier ist sozialverträglicher mit anderen Hunden und Menschen als andere Terrier. Er ist zwar wachsam aber kein Kläffer – ein wichtiger Pluspunkt für die Haltung in der Wohnung. Er gilt als intelligent und gelehrig.
Zum Wesensunterschied zwischen Norwich und Norfolk Terrier:
Norwich Terrier sind in der Regel ständig um die Füsse ihrer Besitzer, können so auch eher mal ohne Leine spazierengehen. Selbst im Haus folgen sie ihrem”Meister” auf Schritt und Tritt. Norfolks sind etwas unabhängiger in ihrem Naturell, gehen auch mal eigene Wege und bleiben zu Hause auf ihrem Platz liegen, wenn ihr “Meister” nur gerade mal in ein anderes Zimmer geht. Während der Norwich Terrier ein fast überschäumendes Temperament besitzt, ist der Norfolk eher gleichmütig und unerschütterlich. Er ist ruhiger im Haus, weniger quirlig, aber auch nicht so “showy”, wie sein stehohriger Vetter.
Haltung
Norfolk Terrier sind unkomplizierte, anpassungsfähige kleine Hunde, die sich auch von Anfängern gut erziehen lassen. Sie sind angenehm in der Wohnung zu halten und ideale Reisebegleiter. Die kleine Hunderasse eignet sich gut für Familien.
Sie zählen zwar zu den kleinsten Terriern, sind aber hart und robust genug, um lange Wanderungen mitzumachen. Für ein rauhes Leben gezüchtet, sind sie äußerst robust und nicht unbedingt mit einem Leben als Schoßhündchen glücklich.
Das raue Fell muss nicht gebürstet werden und haart nicht.